Die inklusive Freizeitgruppe des WVC, die seit 10 Jahren im WVC Kanu-Sport betreibt, ist jetzt zum 4. Mal auf Wanderfahrt gegangen.
Am Samstag, den 05. Juli starteten wir mit 8 Personen, unseren Booten und einem WVC- Bus zu unserer einwöchigen Wanderfahrt auf Unstrut und Saale in Sachsen-Anhalt.
Unsere Freunde und Mitpaddler vom PSV, CKC und ACT waren z. T. bereits seit Donnerstag am DKV Bootshaus KC Schönburg in der Nähe von Naumburg/Saale, welches für 4 Tage unser erster Standort wurde. Außer uns Kasselern kamen diesmal noch Petra aus Petershagen, Christiane aus Stade, Andreas aus Eschweiler, sowie Susanne und Robert aus Bonn als Externe zur Wanderfahrt dazu. So wuchs unsere Gruppe auf 16 Personen an. Wir alle hatten große Lust zum Paddeln, Campen und Selberkochen.
Ziel war Bernburg, welches wir nach 197 Flusskilometern in 7 Tagesetappen erreichten.
Unterwegs passierten wir eine Reihe von Schleusen, die z. T. bereits vor über 200 Jahren erbaut wurden, wie die Schleuse Planena im Süden von Halle. Ab Wettin dann weiter mit moderneren Großschleusen, die in den 1930er Jahren im Zusammenhang mit dem geplanten Südarm des Mittellandkanals erbaut wurden. Von Magdeburg aus sollte über Elbe und Saale und über einen noch zu bauenden Kanal ab Merseburg die Weiterfahrt bis Leipzig ermöglicht werden.
Unsere Tagesetappen:
1. Tag von Roßleben bis Kirchscheidungen (Unstrut) 28,1 km
2. Tag von Kirchscheidungen bis Bootshaus KC Schönburg (Unstrut/Saale) 26,0 km
3. Tag von Großheringen bis DKV Bootshaus KC Schönburg (Saale) 24,8 km
4. Tag von Schönburg bis Bad Dürrenberg (28,6 km)
5. Tag von Bad Dürrenberg bis DKV Bootshaus Böllberger SV Halle (Saale) 31,6 km
6. Tag vom Böllberger SV Halle bis Camping Saaletal Kloschwitz (Saale) 28,1 km
7. Tag von Kloschwitz bis DKV Bootshaus Wasserwandern Bernburg (Saale) 29,9 km
Mit Zeltauf- und Abbau, Herrichten von Frühstück und Abendessen blieb uns bei täglich durchschnittlich 28 Wanderkilometern nicht allzu viel Zeit, um auch die archäologischen Kostbarkeiten am Flussesrand, wie die Himmelsscheibe von Nebra oder das 9000-jährige Fürstengrab von Bad Dürrenberg im Museum in Halle, bzw. reizvolle Städte wie Bad Kösen, die Domstadt Naumburg, Weißenfels, Merseburg, Halle oder Bernburg ausführlicher zu besichtigen. Trotz allem konnten wir die Schönburg, die historische Soleförderanlage in Bad Kösen, das ehemals 1600 Meter lange Gradierwerk der Saline in Bad Dürrenberg und die Burg Wettin während einer Paddelpause bestaunen.
Ein ganz besonderes Ereignis, welches ganz und gar nicht alltäglich ist, vollzog sich in der Schleuse Freyburg, kurz vor der Mündung der Unstrut in die Saale. Unser Wanderkamerad Volker Führer vom CKC hat an dieser Stelle seinen „Globus“ erworben. D.h. Volker ist bisher 40.000 km gepaddelt und hat all diese Fahrten dokumentiert. Wir konnten nicht umhin, abends dieses einmalige Ereignis mit einem regionalen Produkt aus der Weinregion Unstrut/Saale, dem Rotkäppchen-Sekt gebührend zu feiern.
Die Daheimgebliebenen fragten uns ständig, ob es bei uns regnen würde. Wir hatten immer Wasser unterm Boot und manchmal auch von oben. Für eine*n Paddler*in kein Problem. Für die Gruppe war es von großem Vorteil und ein schöner Komfort, dass uns Jürgen Lange vom PSV mit seinem Wohnmobil auf der ganzen Tour begleitete. Damit wurde das Shutteln und Einkaufen wesentlich erleichtert. Und wenn wir abends am Ziel ankamen, hatte Jürgen bereits mit dem Platzwart alles vorbesprochen. Jürgen, dir ganz herzlichen Dank dafür. Wir bedanken uns auch bei den Kanuvereinen Schönburg, Bad Dürrenberg, Böllberger SV Halle und MBSV Bernburg, auf deren Plätzen wir immer gut übernachten konnten.
Und herzlichen Dank Euch allen, es war eine schöne Woche mit Euch. Ganz besonderen Dank schulden wir den beiden Organisatorinnen Swantje Lindner und Heike Beckmann vom WVC, die diese tolle Tour vorbereiteten und durchführten. Sie schafften es durch ihre ruhige und beharrliche Art dafür zu sorgen, dass wir eine harmonische Gruppe wurden, die ihre Tagesziele erreicht und sich niemand von der Arbeit für die Gemeinschaft drückte.
Wir freuen uns schon auf eine weitere gemeinsame Wanderfahrt mit Euch in 2026.
(Georg Riester und Lothar Reissmann)